Präventionsarbeit und Täter-Arbeit massiv stärken – Es liegt auch an der Gesellschaft, nicht wegzusehen und der Gewalt jeglichen Nährboden zu entziehen
Wir erleben offenbar eine weitere Folge dieser Krisenzeiten. Sie spielt sich in den Wohnungen ab, ist gewalttätig und trifft die Frauen. Die Zahlen des Gewaltschutzzentrums sind erschreckend. 1.200 Betretungs- und Annäherungsverbote, 1.800 betreute Opfer, in beiden Fällen deutlich mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung ist mit allen Mitteln zu stoppen. Schutz der Betroffen ist die eine, selbstverständliche Seite. Die andere ist, die Prävention weiter massiv auszubauen und auch die Täter-Arbeit deutlich zu verstärken. Alle Hebel müssen in Bewegung gesetzt werden, um diese Gewalt gegen Frauen zu beenden. So kommentiert Dagmar Engl, die heute vom Gewaltschutzzentrum OÖ präsentierten Zahlen und Fakten.
Essentiell ist eine enge Verzahnung von Polizei, Justiz und Opferschutzeinrichtungen, um den Schutz und Sicherheit der Frauen zu erhöhen und die Präventionsarbeit voranzutreiben. Dazu gehört zum Beispiel auch, die oberösterreichischen Frauenberatungsstellen mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten und die Zuweisungen an den erhöhten Aufwand anzupassen. Es liegt auch an der Politik, beständig und mit aller Stimme gegen diese unsägliche Gewalt zu arbeiten. Und es liegt vor allem auch der Gesellschaft, an uns allen, nicht wegzusehen. Der Gewalt jeglichen Nährboden zu entziehen und im Alltag gegen jede Frauenverachtung Stellung zu beziehen.
Presseaussendung der Grünen OÖ am 12. Juli 2022